Bilanz der Corona-Pandemie 2020 aus Sicht des Kulturrats NRW (17.12.2020)

Hier finden Sie eine stichwortartige Bilanz über das Corona-Jahr 2020, die Ergebnisse der kulturpolitischen Anstrengungen auf Bundes- und Landesebene, eine Übersicht unserer bisherigen Arbeit und zukünftige Aufgaben, die wir im Fokus behalten.

Was ist im Bund und in Nordrhein-Westfalen erreicht worden?

  • Neustart-Kultur-Programm des Bundes mit 1 Milliarde Euro, bei dem spartenspezifisch über die Dachverbände mehr als 50 Teilprogramme abgewickelt wurden
  • Kultur wurde als einziger Politikbereich im Bund mit eigenem Hilfsprogramm bedacht
  • Das neue Infektionsschutzgesetz sieht seit 18.11.2020 vor, dass Kultureinrichtungen – in Abgrenzung zu Freizeiteinrichtungen – nur mit einer besonderen Begründung geschlossen werden dürfen
  • Kunst und Kultur werden in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen

NRW nimmt eine Sonderrolle bezüglich der Errungenschaften für die Kulturszene ein:

  • Sofortprogramm des MKW für Künstler*innen im März 2020 (je 2000 Euro)
  • Stipendienprogramm bis Oktober 2020 (14.500 Künstler*innen haben nach einfacher Antragstellung je 7000 Euro erhalten)
  • Intervention des NRW-Wirtschaftsministeriums beim Bundesminister bezüglich der An- und Abrechnung der Bundes-Soforthilfen, um bessere Bedingungen für Solo-Selbständige zu erwirken
  • Kulturstärkungsfonds für Kultureinrichtungen (80 Millionen Euro)
  • Co-Finanzierungsprogramme zum Bundes-Rettungspaket „Neustart Kultur“

Was hat der Kulturrat NRW unternommen?

  • Regelmäßige interne Beratungen und Austausch mit Expert*innen zur Bewertung der Lage
  • Ständiger Dialog des Kulturrats NRW mit Ministerien (Kultur, Finanzen, Wirtschaft, Gesundheit, Schule, Staatskanzlei) inklusive Unterbreitung konkreter Vorschläge zu Hilfsmaßnahmen: u.a. wurde das Stipendienprogramm vom Kulturrat NRW angeregt
  • Kontinuierlicher Austausch mit dem Deutschen Kulturrat
  • Teilnahme an Expertengremien (Öffnungsszenarien, Lüftungskonzepte etc.)
  • Korrespondenz mit Bundesministerien (Wirtschaft, Finanzen, Arbeit) und BKM
  • Anhörungen des Kulturrats NRW im Kulturausschuss des Landtags
  • Regelmäßige Gespräche mit den kulturpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen
  • Umfassende und regelmäßige Information der Mitglieder des Kulturrats NRW und Interessierter über ausführliche Newsletter und Social Media
  • Pressemitteilungen
  • Interviews in Hörfunk, Fernsehen und Presse (regional und überregional)
  • Beratungsprogramm „Corona-Sprechstunde“ des Kulturrats NRW
  • Mitorganisation der Workshop-Reihe „Corona-Hilfen für Künstler*innen“
  • WDR3-Sendereihe zu Folgen der Corona-Pandemie für Kulturschaffende
  • Erarbeitung von Vorschlägen zu Anschluss-Hilfsprogrammen ab 2021, die dem Ministerium vorgelegt wurden – einige davon werden voraussichtlich umgesetzt

Was bleibt zu tun?

  • Es müssen Klärungen erfolgen, wie bestimmte Förderungen, die geleistet wurden, im Einzelnen behandelt werden (z.B. gegenseitige Anrechnung von Hilfen)
  • Entwicklung mittelfristiger Folgeprogramme zur Abfederung der zu erwartenden weiteren Einbußen
  • Vergleichbare Bedingungen in allen Bundesländern schaffen
  • Anerkennung der kulturellen Arbeit als Erwerbsarbeit
  • Wahrnehmung der Vielfalt des kulturellen Arbeitsfeldes
  • Stärkung der Landesverbände in den diversen Sparten, Einbindung neuer Mitglieder
  • Verbesserung der sozialen Absicherung von Solo-Selbständigen, also auch von freien Kulturschaffenden
  • Einrichtung von Landeskulturverbänden in allen Bundesländern
  • Aufhebung des Jährlichkeitsprinzips

17.12.2020/crh

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